Anwendungsbeispiele für Carbonbeton
Fußgängerbrücke in Kempten/Allgäu
Die Textilbetonbrücke ist die zweite ihrer Art, und hat die doppelte Länge ihres Vorgängermodells in der sächsischen Stadt Oschatz.
Die aus 18 Segmenten zusammengesetzte Brücke erreicht eine Gesamtlänge von ca. 17 Metern.
Die Fußgängerbrücke wurde von Wissenschaftlern der TU Dresden geplant und bemessen.
Die Herstellung erfolgte im Betonwerk Oschatz in Sachsen. Die 18 Segmente mit einer Einzellänge von 93 cm und einer Wandstärke von nur 3 cm wurden im Werk bereits zusammengesetzt und mit einem Spezialtransporter nach Kempten gebracht.


Technische Daten:
Gewicht: 12,5 t
Gewicht pro Segment: 620 kg
Spannweite: 16,74 m
Nutzbreite: 1,75 m
Gesamtbreite: 2,58 m
Bauhöhe: 1,34 m

Nach einer aufwendigen Variantenuntersuchung wurde aufgrund der eindeutigen Vorteile beschlossen die Bögen unterseitig mit Carbonbewehrung, eingebettet in Feinbeton, instand zu setzen. Es wurden 2 Lagen Carbongitter im Spritzverfahren eingebaut. Die Dicke des Carbonbetons betrug insgesamt nur 20 mm, was mit Stahlbeton nicht im Entferntesten möglich gewesen wäre.
Sanierung Bogenbrücke in Naila/Bayern
Bei der Bogenbrücke in Naila war die Standsicherheit einiger Bauteile beeinträchtigt, jedoch ohne Einfluss auf die Standsicherheit des gesamten Bauwerks. Die Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit waren jedoch beeinträchtigt, sodass eine kurzfristige Instandsetzung des Bauwerks unumgänglich war.
Alle Bögen waren geprägt von zahlreichen Rissen und deutlich erkennbaren Betonierabschnittsfugen mit ausgeprägten Aussinterungen an der gesamten Betonoberfläche.

Instandsetzung eines Zuckersilos in Uelzen

Nach einem Großbrand in einem Zuckersilo wurden große Schäden festgestellt. Es waren sehr große Risse und Betonabplatzungen an der Oberfläche sichtbar. Dadurch war das Zuckersilo nicht mehr gebrauchstauglich.
In einer aufwendigen Untersuchung wurden mehrere Sanierungsvarianten gegenübergestellt.

Die entscheidenden Vorteile lagen beim Einsatz von Carbonbeton. Zum einen der geringe Betonauftrag zur Überdeckung der Armierung und dem daraus resultierend geringen Eigengewicht, zum zweiten durch die Rissbreitenbeschränkung unter 0,1 mm und damit wegen der besseren Dauerhaftigkeit, und letztendlich durch den beachtlichen Raumgewinn wurde die Entscheidung klar zu Gunsten von Carbonbeton getroffen.

Maße Zuckersilo:
Höhe 82 m, Durchmesser 45 m
Instandsetzungshöhe: 57 m
Instandsetzungsfläche: 4.500 m²
Carbonbewehrung: 14.000 m²
Kanalsanierung in Feldafing, Bayern

Der Starzenbach in Feldafing wurde im Jahre 1954 in einen Kanal aus nicht armiertem Beton eingeleitet. Im Zuge der Neubebauung und des Neubaus einer Straße im unmittelbaren Umfeld des Kanals wurde dieser stark beschädigt und es drohte Einsturzgefahr.
Da eine Instandsetzung in offener Bauweise nicht in Frage kam, wurde entschieden den Kanal mit Carbonbeton zu verstärken und instand zu setzen. Eine Verstärkung mit Stahlbewehrung kam aus Korrosionsgründen und wegen zu großer Querschnittsverluste durch die notwendige Betonüberdeckung nicht in Frage.

Die vorhandenen Risse wurden verpresst und unter den Vorgaben den bisherigen Querschnitt beizubehalten wurde der alte Querschnitt des Kanals reprofiliert. Zur Verstärkung wurden 2 Lagen Carbonbewehrung mit Spritzbeton mit einer Gesamtdicke von 20 mm eingearbeitet.

Säulenverstärkung Berlin, Potsdamer Platz
Planungsänderungen während der Ausbauphase eines mehrstöckigen Bürogebäudes am Potsdamer Platz in Berlin erforderten höhere Lastaufnahmen einzelner bereits bestehender quadratischer Stahlbetonstützen.
Um diese erhöhte Tragfähigkeit zu gewährleisten, sollten die Stützen bei geringster Querschnittsänderung unter Einhaltung sämtlicher Brandschutzanforderungen zusätzlich verstärkt werden. Dies konnte durch eine Umschnürung mit Carbonbeton erreicht werden.
Durch die Ummantelung mit 2 Lagen Carbonbewehrung und einer 2,5 cm dicken Spritzbetonschicht in Anlehnung an die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-31.10-182 konnten die neuen statischen Anforderungen erreicht, und die Tragfähigkeit um mehr als 40% erhöht werden.

Sanierung Tiefgarage in Bayreuth

Die Tiefgarage in Bayreuth mit insgesamt 2.500 m² Nutzfläche musste saniert werden wegen Korrosion und Abplatzungen im Beton. Im Bereich der gesamten Bodenplatte waren Risse die durch Tausalzeintrag zur Korrosion des Bewehrungsstahls führten. Zudem fehlte der Einbau eines Gefälles hin zu den Entwässerungseinrichtungen.


Zur Wiederherstellung der Dauerhaftigkeit war ein Aufbeton zur Herstellung eines Gefälles notwendig. Aufgrund der geringen Deckenhöhe der Garage wurde zur Rissbeschränkung anstelle der üblichen Stahlarmierung eine Carbonbewehrung verwendet. Das Carbongitter wurde oberflächennah mit 20 mm Betonüberdeckung und 2,5% Gefälle eingebaut.